Der vorliegende Aufsatz versammelt (im Original und mit Übersetzung) lateinische und griechischsprachige Versinschriften aus der Zeit der römischen Kaiserzeit, die Einwirkung und Abwehr von epidemischen Erkrankungen thematisieren. Diese werden im Hinblick auf die ihnen unterliegende Bildersprache und Metaphorik unter Berücksichtigung der verschiedenen Etappen der voranschreitenden Krankheitserfahrung vergleichend und kontrastierend untersucht. Ihre besondere Wirkung entfalten die hier versammelten Texte in allen Fällen dadurch, dass sie – anders als die besser erschlossene literarische Poesie zum selben Thema – in unmittelbarem geographisch-chronologischen Zusammenhang mit den Erkrankungswellen stehen und sie die Emotionen und Sorgen der Menschen solchermaßen in unmittelbarer(er), ungefilterter Form bewahren und transportieren.