Eine der häufigsten Antworten, die ich bei meiner Feldforschung in Spanien auf die Frage bekommen habe, wie sich die ökonomische Krise 2008 auf die Arbeitssituation von Migrantinnen ausgewirkt hat, war: „Für Frauen gibt es immer Arbeit“. Im folgenden Beitrag wird diese generalisierende Aussage einer genaueren Betrachtung unterzogen und die Auswirkungen der Krise werden entlang von Geschlecht und Ethnizität untersucht. Ziel des konzeptionellen Artikels ist, zu zeigen, dass eine intersektionale Analyse migrantischer Arbeit einen privilegierten Zugang zu grundlegenden gesellschaftlichen Widerspruchskonstellationen eröffnet und verdeckte Herrschaftszusammenhänge sichtbar machen kann. Sie trägt zu einer differenzierten Analyse von Arbeitsausbeutung bei und vermittelt zwischen den strukturellen Mechanismen und der subjektiven Wahrnehmung gesellschaftlicher Ungleichheit.