Dieser Aufsatz diskutiert in der Zusammenschau die in Vitruvs De architectura vorgestellten Versinschriften, auch im Hinblick auf Vitruvs grundsätzlichen Umgang mit Inschriften. Es wird die These aufgestellt, dass Vitruv ein klares Verständnis davon hatte, wie Inschrift, Monument und Raum miteinander interagieren (und zu definieren sind). Die Versform, insbesondere im Kontext gehobener gesellschaftlicher Schichten, dient dabei, ebenso wie andere Formen kreativer Kunst, sowohl zur Dekoration als auch zur Bildung, während Prosa-Übersetzungen eher für die breitere Leserschaft bereitgestellt werden.