Abstract
Obwohl die Product-Placement-Forschung verschiedenste Ausprägungen von Produktplatzierungen mit spezifischen Wirkungsweisen unterscheidet, fanden in unterhaltenden Medieninhalten platzierte Marken- und Produktinformationen, die über die bloße Präsenz einer Marke oder eines Produkts hinausgehen, bisher keine Berücksichtigung. Wir nehmen an, dass diese Form der Produktplatzierung zu Lerneffekten, also einer Generierung von Wissen, führen kann. Aktuelle Erkenntnisse über kognitive Effekte von Product Placements, Markenwissen und Neurobiologie sowie lerntheoretische Überlegungen und die Hypothese zur wachsenden Wissenskluft bekräftigen diese Vermutung und lassen zudem darauf schließen, dass diese Lerneffekte durch Faktoren wie Markenerfahrung, -relevanz, Bildung und Attraktivität der Mediencharaktere beeinflusst werden. Die Ergebnisse einer experimentellen Studie, bei der audiovisuelle Stimulusmaterialien mit und ohne Platzierung variiert wurden, zeigen, dass die platzierten Informationen sowohl wiedererkannt als auch erinnert und demnach erlernt werden. Während die Markenerfahrung und -relevanz die Intensität dieser Lerneffekte nicht beeinflusst, verstärken ein hohes Bildungsniveau und eine höhere Attraktivität der Mediencharaktere die Erinnerungsleistung.