Der Beitrag zeigt, dass es mit der zunehmenden Nationalisierung der Bevölkerung Böhmens und Mährens um 1900 auch zu einer stärkeren ethnischen und sprachlichen Segregation im Mittelschulwesen und zur Herausbildung von Nationalitätenschulen kam. Andererseits bedeutete die Nationalisierung keinesfalls eine Reduktion der Sprachkenntnisse der städtischen wie ländlichen Eli-ten: Vielmehr finden wir Hinweise darauf, dass für Schüler bzw. Absolventen eines Gymnasiums die Wichtigkeit von Kenntnissen der klassischen Sprachen zu Gunsten von Kenntnissen nicht nur internationaler Fremdsprachen (darunter v. a. des Französischen), aber auch insbesondere zu Gunsten anderer Landessprachen abnahm.
Keywords
SchulwesenBöhmenMährenSprachenMehrsprachigkeitDeutschTschechischNationalitätenschulen19. Jahrhundert20. Jahrhundert