Feldforschung bedeutet, mit den Menschen vor Ort zu sein, um die Webmuster ihrer Interaktionen mitzuerleben und die Deutungen, die sie ihrem Handeln geben, aufzuzeichnen. Besonders wichtig ist das praktische Erlernen dieser ethnologischen Grundhaltung in Feldstudien, was aber im Lehrsaal im Rahmen einer zweistündigen Lehrveranstaltung nicht geleistet werden kann. Es gibt jedoch, wie dieser Artikel zeigt, Wege, Feldforschung zu proben, indem man den Lehrsaal in eine Probebühne verwandelt, um dem Homo ludens Zutritt zur Alma Mater zu gewähren. Dies kann nur geschehen, wenn es gelingt, die Lust am Spiel, der – so man Huizinga folgt – eine universale menschliche Freude am „Fun"zu Grunde liegt, in den Teilnehmenden zu wecken. Die im Spiel freigesetzte theoretische Kreativität mit der geistigen Disziplin der Kultur- und Sozialanthropologie zu versöhnen, ist die Herausforderung einer solchen Didaktik.

Field research involves interacting with people on-site in order to experience the social patterns of their interactions and to record interpretations they give to their actions. This fundamental attitude in ethnology has to be internalized in the context of field studies, which admittedly cannot be provided within a two-hour course in the lecture hall. However, as this article discusses, there are ways of rehearsing fieldwork by turning the lecture hall into a rehearsal stage, thus allowing Homo ludens access to the Alma Mater. This can only happen if the desire for playing, which according to Huizinga is based on universal human joy and for "fun", is awakened in the participants. The challenge for such academic teaching lies in reconciling the theoretical creativity released in the play with the intellectual discipline of social and cultural anthropology.